Steinmetzschule
Nicht nur der Abbau von Granit hat in Demitz-Thumitz eine lange Tradition, sondern auch die Ausbildung von Steinmetzen. Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf Initiative der Firma Carl Sparmann eine „Sonntagsschule“ gegründet, in der Steinmetze ihr Wissen erweitern konnten.
1908 wurde diese Lehranstalt dann zur Fachschule für das Steinmetzhandwerk. Eine eigene Ausbildungsstätte für Demitz-Thumitz lag nahe, denn damals gab es neben den Steinbrüchen auch noch etliche Steinmetzwerkstätten im Dorf. Der Nachwuchs hatte also viele Möglichkeiten, Einblicke in die tägliche praktische Arbeit seines zukünftigen Berufes zu nehmen.
Das ganze 20. Jahrhundert hindurch konnten junge Menschen hier in Demitz-Thumitz den Beruf des Steinmetztes oder Steinbildhauers erlernen. Seit 1928 gibt es ein eigenes Schulgebäude.
Nach der Wende 1990 wurde die Schule in Sächsische Steinmetzschule umbenannt. So heißt sie auch heute noch. Neben der Ausbildung von Lehrlingen zu Steinmetzen und Steinbildhauern werden nun auch Meisterkurse im Steinmetzhandwerk und Fortbildungen für Steinmetzgesellen angeboten.
Mittlerweile ist die Demitzer Steinmetzschule die einzige Berufsschule für dieses Handwerk in Ostdeutschland. Darum ist das neben der Schule gelegene Gästehaus auch besonders wichtig, denn die etwa 100 Auszubildenden kommen nicht nur aus der Oberlausitz, sondern aus vielen anderen Bundesländern. Das Gästehaus wird aber nicht nur als Lehrlingsinternat genutzt, sondern dient auch Meisterschülern und sogar Pilgern des nahe gelegenen Jakobsweges als Unterkunft.
Heute ist die Sächsische Steinmetzschule an das Berufliche Schulzentrum Kamenz angegliedert. Am Standort in Demitz-Thumitz gibt es noch die Fachoberschule für Gestaltung, an der Schüler die Fachhochschulreife erwerben können.
Audioguide:
Die Visionäre – Die Geschichte über die Brüder im Geiste, Hietzig und Jahn
Sächsische Steinmetzschule
August-Bebel-Straße 17
01877 Demitz-Thumitz