Alter Friedhof
Wann genau der Alte Friedhof angelegt wurde, ist nicht überliefert. Als Hauptfriedhof diente Bischofswerdas Bürgern ursprünglich das inmitten der Stadt gelegene Areal rund um die dortige Marienkirche. In der von befestigten Mauern umgebenen Stadt stand Raum allerdings nur in begrenztem Maße zur Verfügung, und noch im ausgehenden Mittelalter dürfte der Platz für weitere Bestattungen immer weniger geworden sein, woraufhin sich die Menschen nach anderen Begräbnismöglichkeiten umzusehen begannen.
In den Jahren 1438f. entstand gleich vor dem Bautzener Tor, an jener Stelle, an der noch heute die sog. Begräbniskirche auf dem Alten Friedhof steht, eine Kapelle mit dem Namen "Unser lieben Frauen". Bald schon dürften auch hier erste Bestattungen stattgefunden haben. Für 1543 darf diese Annahme als gesichert gelten, da der Stadtrat umliegendes Land zu eben jenem Zwecke, als sog. "Gottesacker", aufkaufte.
Die rd. 500-jährige Geschichte des Alten Friedhofs spiegelt sich auch in seinem heutigen Erscheinungsbild wider. Zahlreiche Grabstätten historischer Persönlichkeiten aus Bischofswerdas Vergangenheit lassen sich hier finden.
Grabstätten von wichtigen Persönlichkeiten aus Bischofswerda
Besonders eindrucksvoll sind die Familiengrüfte wohlhabender Industrieller, wie etwa die des Armaturenfabrikanten Karl Hebenstreit (von Buschbeck & Hebenstreit, 1877-1945), des Tuchfabrikanten Gottlob Ehregott Benjamin Herrmann (von F.G. Herrmann & Sohn, 1806-1868) oder des Getränkeherstellers Josef Strobach (1902-1975). Doch auch der bekannte expressionistische Maler Carl Lohse (1895-1965) fand hier auf dem Alten Friedhof seine letzte - und im Vergleich deutlich schlichtere - Ruhestätte.
Audioguide: Die Denkmäler – Die Geschichte über die Erinnerung
Am Friedhof
01877 Bischofswerda