Bischofswerda

In Bischofswerda können Sie die einstige vielfältige Unternehmensstruktur der Stadt entdecken. Neben der ehemaligen Tuchfabrik F.G. Hermann & Sohn, der Geschichte der Glasfabriken und der Textilverarbeitung erfahren Sie auch etwas über die Erfolge von Unternehmen der jüngeren Geschichte, sowie die künstlerische Darstellung des Arbeiten und Lebens um die Fabriken der Stadt durch Carl Lohse.

Einwohner Einwohner: 10.972

Fläche Fläche: 46,21km²

Website Website: www.bischofswerda.de

Alter Friedhof

Wann genau der Alte Friedhof angelegt wurde, ist nicht überliefert. Als Hauptfriedhof diente Bischofswerdas Bürgern ursprünglich das inmitten der Stadt gelegene Areal rund um die dortige Marienkirche. In der von befestigten Mauern umgebenen Stadt stand Raum allerdings nur in begrenztem Maße zur Verfügung, und noch im ausgehenden Mittelalter dürfte der Platz für weitere Bestattungen immer weniger geworden sein, woraufhin sich die Menschen nach anderen Begräbnismöglichkeiten umzusehen begannen.

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Begräbniskirche auf dem Alten Friedhof in Bischofswerda © Westlausitz e.V.
 

Carl-Lohse-Galerie

Carl Lohse (1895-1965) kam 1919 auf Einladung des Armaturenfabrikanten Karl Hebenstreit erstmals nach Bischofswerda. Bis 1921 schuf er, in seiner ersten Schaffensperiode, ein umfassendes Werk mit ausdrucksstarken Farbkontrasten, das heute zu bedeutendsten Schöpfungen des deutschen Expressionismus nach den 1. Weltkrieg zählt. Carl Lohse fertigte zahlreiche Auftragsmalereien der Familien Buschbeck und Hebenstreit an, die ihn damit finanziell unterstützten.

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Carl-Lohse-Galerie Bischofswerda © Westlausitz e.V.
 

Tuchfabrik F.G. Herrmann & Sohn mit Herrmannstift

Bereits 1406 erhielt das Tuchmacherhandwerk Einzug in die Stadt. Stark profitierend von der Lage an der alten Ost-West-Handelsstraße Via Regia entwickelte sich Bischofswerda zu einer wichtigen Tuchmacherstadt. Die Tuchmacherei gehörte zu den Gewerben, die hohe finanzielle Gewinne ermöglichte. Die älteste und größte Textilfabrik der Stadt war die bereits 1800 gegründete Tuchfabrik Friedrich Gottlob Herrmann. Der Stadtbrand und Plünderungen napoleonischer Truppen im Kriegsjahr 1813 bringen ihn fast um seinen gesamten Besitz.

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Herrmannsstift Bischofswerda © Westlausitz e.V.
 

VEB (Erntemaschinen) Mähdrescherwerk Fortschritt

Ab 1951 wurde die Landmaschinenproduktion in Bischofswerda fokussiert, indem das Werk, ehemals Landmaschinenfabrik Knauthe, zusammen fünf weiteren Betrieben aus Neustadt, Stolpen und Singwitz zum Kombinat Fortschritt, mit einer zentralen Leitung in Neustadt, zusammengefügt wurden. Die Firma Knauthe, hatte bereits in den 1930er Jahren einfache Landmaschinen hergestellt.
Im Jahr 1965 arbeiteten im Werk Bischofswerda bereits 1.400 Beschäftigte und das Unternehmen entwickelte sich zum dominanten Betrieb in der Stadt. Eine neue Montagehalle wurde errichtet (10 Jahre), die bei ihrer Fertigstellung schon wieder zu klein war.

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Scheddächer VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen Mähdrescherwerk Bischofswerda © Westlausitz e.V.
 

VEB Beleuchtungsglaswerk / später Sabra GmbH

Das Kapitel der Glasproduktion begann in Bischofswerda mit Herrn Samuel Friedrich Hammermüller, welcher 1865 die erste Glasfabrik errichtete. Bereits ein Jahr später begann die erste Glasschmelze. Mit dem Einstieg der Brüder Eibenstein ab 1876, begann die Vergrößerung der Glashütte und der Umzug an den heutigen Standort Belmsdorfer Straße. Die Glashütte „Gebr. Eibenstein Glashüttenwerke GmbH“ wurde nach 1948 verstaatlicht und produzierte fortan unter den Namen „VEB Beleuchtungsglaswerk“.

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Ehemaliges Gelände VEB Beleuchtungswerk 2010 © W. Rietzschel
 

VEB Herrenoberkleidung Bischofswerda (HERO)

Aus der Firma „Martin Heinrich & Co Bischofswerda Mechanische Weberei und Näherei“ ging die Firma HERO Bischofswerda, später zum Kombinat Herrenmode Dresden gehörend, hervor. Im Februar 1973 wurde hier die größte und modernste Komplettier- und Versandhalle für Bekleidung in der DDR übergeben.

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Ehemaliges Gelände VEB Herrenmode Bischofswerda © Westlausitz e.V.